Filzkugel-Mobile mit Origami-Kranichen

Eeeeendlich ist der neue Erdenbewohner, auf den wir eine gefühlte Ewigkeit warten mussten da. Bei so einem kleinen zarten Neugeborenen schmilzt das Mamaherz gleich dahin und erinnert an die eigenen ersten Tage, Wochen, Monate mit Baby. Insbesondere wenn das kleine Bündel zur besten und langjährigen Freundin gehört, die zugleich das Gotti vom kleinen Tiger ist. Hipp hipp hurra und willkommen im Leben kleiner Mann!

Als Geburtsgeschenk wollte ich mir etwas Persönliches einfallen lassen. Da fiel mir beim Aussortieren die Eltern-Zeitschrift vom Januar 16 in die Hände. Darin waren in der Rubrik „Selbermachen“ lauter Babykram DIY-Ideen abgebildet. Perfekt. Das Filzkugel-Mobile stach mir sofort in die Augen. Zarte verschieden farbige Filzkugeln mit Origami-Vögeln, befestigt an einem hölzernen Stickrahmen. Ach, hätte ich diese Idee nicht schon vor zwei Jahren entdeckt. Naja vielleicht profitiert dann das nächste Kind davon…

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Mobiles finden die Kleinen ja immer äusserst faszinierend. Für die, die vor lauter Faszination über dem Bett das Schlafen vergessen (wie z.B. mein kleiner Tiger damals), ist es über der Wickelkommode eine willkommene Ablenkung. Zudem haben mir die damals handelsüblichen Mobiles mit überdimensionalen und herunter hängenden Plüschies überhaupt nicht gefallen. So ein zartes Modell wie dieses und ein nicht so Harakiri-machendes Dingsda gefällt mir auch optisch in einem Babyzimmer viel besser.

DAS BRAUCHT IHR DAZU

  • einen Stickrahmen
  • Filzkugeln
  • Papier (bunt oder weiss, je nach Geschmack)
  • Nadel
  • Faden
  • & ein kleiner Ring als Aufhänger (steht so nicht dort, ist aber meiner Meinung nach notwendig, oder hängen sie es einfach an den Fäden auf? So genau, haben sie das dann nicht beschrieben…)

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WO GIBT’S WAS

Stickrahmen ok, den und die Nadel, den weissen Garn und den Schlüsselring, den ich als Aufhänger benutzt habe, fand ich in der Bastelabteilung im Baumarkt. Papier hatte ich eh schon zuhause. Normales Druckerpapier oder quadratisches (Origami-)Faltpapier (70g/m2) eignet sich da bestens. Aber Filzkugeln? Weit und breit nirgends zu finden. Weder grosse Bastelläden noch andere Fachmärkte führen so etwas in ihrem Sortiment. Ich solle die doch einfach selber filzen. Ja also zur Filzerin wollte ich jetzt nicht auch noch werden. Ausserdem stand im Titel des Magazins: schnelle Bastel-Ideen. Pffff. Na klar. Ich hatte ja schon Panik vor den Origami-Vögeln.

Na Gott sei Dank habe ich meine Idee schon laaaange vor der Geburt gehabt und konnte mich weiterhin um hübsche Filzkugeln bemühen. Instagram sei Dank stiess ich via Dawanda auf die wunderbaren „Tautropfen“-Filzkugeln von dem deutschen Shop 8-natur. Die Farbwahl passte meiner Meinung nach wunderbar in das bereits hübsch eingerichtete Babyzimmer meiner Freundin. Zum Glück wusste die ebenfalls schon sehr früh, dass es ein Junge wird und ich musste einzig noch ihre farblichen Vorlieben zur Kinderzimmergestaltung abwarten.

UND SO GEHT’S

Zuerst einmal zu den berühmt berüchtigten Origamis. Ein Youtube-Video musste her. Ansonsten wäre ich verloren, das wusste ich. Ein Papierboot und ein Schnippschnapp konnte ich ja gerade noch, aber mit einem Papier-Federtier hatte ich bisher noch keine Bekanntschaft gemacht. Auf dem Musterbeispiel waren Origami-Tauben abgebildet, falls dies jemand bevorzugt. Nach stundenlangem Üben und Ausprobieren mit Tauben, Flattervögeln und anderen, habe ich mich dann für die derzeit hippen Kraniche entschieden. Auf Farbe habe ich verzichtet und sie mit weissem quadratisch zugeschnittenen Druckerpapier (80g/m2, 15x15cm) gefaltet. Das hilfreichste Video, fand ich dieses hier.

Gefühlte hundert Kraniche und Monate später, machte ich mich dann an das Auffädeln der Kugeln und Vögel. Zuerst habe ich alle 7 Fäden provisorisch mit den entsprechenden Kugeln und Kranichen bereit gelegt. Zum Auffädeln habe ich dann immer etwa ein gleich grosses Stück Garn abgeschnitten und zu unterst erst mal einen Doppelknopf gemacht. Sprich zwei Schlaufen über den Zeigefinger gerollt. Dann wurde die erste und unterste Filzkugel oder der Kranich mit der Nadel aufgefädelt. Nach jeder Kugel habe ich für die nächste Kugel einen weiteren (Doppel)Knopf gemacht bis der Garn nach meinem Gutdünken gefüllt war. Als ich alle Fäden fertig verschönert hatte, habe ich die Garnenden am Stickrahmen in gleichen Abständen befestigt. Hier habe ich an Knoten nicht gespart. Ich möchte ja nicht, dass dem Baby dann wegen mir ein Kranich oder eine Kugel auf das Gesichtchen pumpst.

Dann habe ich vier exakt gleich lange Fäden abgeschnitten und am oberen Ende zusammengeknotet. Dieses Ende habe ich dann am Ring befestigt. Und zwar mit zig tausend Knoten. Aus dem selben Grund wie oben schon erwähnt. Danach habe ich meinen Mann zur Hilfe geholt und ihn den Stickrahmen halten lassen, damit ich die vier Fäden auf der gleichen Höhe am Stickrahmen befestigen konnte. Auch hier wurde an Knoten nicht gespart. Und dann war es endlich fertig.

Mein Filzkugel-Mobile mit weissen Kranichen.

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Wer ebenfalls für dieses Leichtgewicht von Mobile keinen Haken in die Decke bohren will: Ich hatte von meiner letzten Geburtstagsfeier noch die durchsichtigen Tesa Powerstrips Deco Haken für die Pompons an der Decke befestigt und das Mobile hing bis zum Tag X einwandfrei. Es gibt ja auch noch die speziellen und noch mehr belastbaren Powertstrips Deckenhaken. Dort weiss ich einfach nicht, ob mein kleiner Schlüsselring ebenfalls passen würde. Ansonsten müsste man vielleicht mit einem weiteren Faden aushelfen.

Ich hoffe, dem kleinen Neuling gefällt irgendwann was er sieht. Denn vorerst kuschelt er sich erst mal im 30 cm Abstand geborgen in Mama’s oder Papa’s Armen.

Bilder: © Fräulein Tiger

 

Ein Köfferchenhaus für Frederick

Letztens habe ich mich in einer freien Minute auf die Couch verkrümelt, um die aktuelle Ausgabe des Eltern-Magazins verschlingen zu können. Keine Seite wurde ausgelassen, ist ja klar. Ich frage mich, wie die es bloss jedes Mal schaffen so tolle Beiträge in ein Heft zu packen. Hut ab – chapeau.

In einem Leserbrief wurde diesmal gebeten, die Artikel mit einer entsprechenden Tränenskala zu versehen. Damit die Leserin weiss, ob sie den Bericht in der Öffentlichkeit, wie beispielsweise im Zug, lesen kann ohne gleich losheulen zu müssen. Da stimme ich ihr vollkommen zu. Den Babyblues, der bei mir ein halbe Ewigkeit dauerte, ging nahtlos zum grenzenlos liebenden Mutterherz über. Oder wie nennt man das, wenn man bei JEDER Filmszene mit Baby gleich vor Rührung losheult? Ja und so war es auch dieses Mal. Frau liest und bricht völlig in Tränen aus. Der Lieblingsmann musste notfallmässig vom Schlafzimmer ins Wohnzimmer als Trostspender einspringen. Genau so als nach 10 gemeinsamen Jahren Mc Dreamy, Patrick Dempsey alias Derek, in der Serie Grey’s Anatomy vor zwei Wochen starb. Fassungslos sass ich vor dem Fernseher, hoffte bis zum Schluss auf ein Happy End und heulte wie ein Schlosshund. So richtig. Mit verquollenen Augen am nächsten Tag und so. Zum fremdschämen ich weiss. Aber stellt euch mal vor, was in 10 Jahren alles so passiert. Die Beziehung mit Fernseh-Derek dauerte sogar ein Jahr länger als der Lieblingsmann und ich zusammen sind. Und wir hatten am 1. November bereits unser 9-jähriges Jubiläum. Auf uns, hurra!

Aber ich schweife ab. Also wieder zurück zum Anfang. Nach zwischenzeitlichen Schluchzern, stiess ich schlussendlich auf die Bastel-Rubrik. Gleich sprang mir das 5-Sterne-Haus für Oskar ins Auge. Oskar der Dachs bekam ein Köfferchenhaus. Mein Herz jubelte. Ich baute schon als ganz kleines Mädchen in beinahe jedem freien Schlupfloch im Wald kleine Wohnungen aus Moos und Ästen für meinen Bewohner namens Baski. Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt. Dies zog sich dann weiter. Aus Pappkartons wurden auf einmal Mäuse-Auffangstationen. Aus Zündholzschächtelchen klitzekleine Apartments für irgendwelche Bewohner. Die ganze Palette weiss ich jetzt natürlich nicht mehr. Fest steht, ich wollte auch so ein Häuschen für meinen Sohn Henrik basteln. Da musste doch noch solch ein Köfferchen auf dem Dachboden meiner Eltern rumstehen, das irgendwelchen Krimskrams von dem ich mich nicht trennen konnte, hütete. Und da war es tatsächlich, mein Dschungelbuch-Köfferchen, mit dem ich meiner Mutter ein paar Mal nach einem Streit mit dem Auszug meinerseits drohte. So ich geh jetzt, tschüss Mami. Wird echt Henrik dieses Köfferchen auch mal als Druckmittel gegen mich verwenden? Haha wir werden sehen. Ein Gspänli hätte er ja bereits dabei. Denn bei uns ist der zuckersüsse Mäuserich namens Frederick eingezogen. Das Mäuschen war ein Geschenk von der lieben Melanie vom unglaublich tollen Online-Shop und Lädeli „Bella Casa„. Ein Besuch im Lädeli ist ganz weit oben auf meiner Prioritäten-Liste. Denn dieses befindet sich in Niederlenz, unserem neuen Wohnkanton, und ist nur ein Katzensprung von unserem Zuhause entfernt. Also hoffentlich bis bald liebe Melanie und nochmals vielen herzlichen Dank! Für die Bodenbeläge benötigte man Stoffreste. Da ich nicht nähe, Fehlanzeige. Da half mir doch glatt meine liebe Freundin Manuela aus und sandte mir diverse Stoffreste aus ihrer Sammlung. Vielen lieben Dank auch an dich! Zeitschriften wurden durchstöbert, es wurde wild ausgeschnitten, gebastelt und geklebt. Ich habe unserem Frederick drei schicke Räume gezimmert. Aus Streichholzschächtelchen wurden Esstisch und Kochnische mit Spülbecken und Herdplatten. Aus „WC-Rölleli“ wurde ein Sofa, das über Nacht als Bett fungiert. Aus einer kleinen Cake-Form wurde eine Badewanne. Aus einem Plastiklöffel das stille Örtchen. Als Badezimmer-Spiegel wurden spiegelnde Mosaik-Steinchen übers Lavabo geklebt. Ein Stuhl bekommt der kleine Frederick vielleicht auch mal noch. Im Moment ist er allem Anschein nach mit seinem Burger-Steh-Lunch sehr zufrieden. Der kleine Tiger ist ja sowieso noch zu klein für die Köfferchen-Immobilie. Würde er doch glatt die ganze Bude zum Einstürzen bringen und jedes Teilchen in den Mund schieben. Auweia. Aber am Maileg-Mäuschen Frederick hat er schon jetzt eine grosse Freude und wer weiss, vielleicht kann ich das Köfferchen ja glatt mal unter das nächste oder übernächste Weihnachtsbäumchen schmuggeln.

Wer also auch von so kleinen Häuschen entzückt ist, viel Spass beim Nachbasteln.

Köfferchenhaus

Köfferchenhaus

Köfferchenhaus

Köfferchenhaus

Fünf Sterne für Oskar

Fünf Sterne für Oskar