Ein ganz grosses Thema nach der Geburt ist ja immer – stillen oder Fläschchen. Bei manchen geht´s, bei manchen eben nicht. Ich möchte nicht darüber urteilen und kann auch nur aus meinen eigenen Erfahrungen berichten.
Bei mir war von Anfang an Unmengen von Milch vorhanden und ich hätte bestimmt Drillinge davon ernähren können. Ganz klar, dass mein „kleines“ Spuckkind dabei überfordert war. Das war auch nicht wirklich eine einfach Kombi. Denn mein kleiner Tiger war gefrässig wie eine Raubkatze. Alle zwei Stunden, 7 Tage die Woche. Und keine Minute später. Das musste ratzfatz gehen. Das Stillkissen habe ich dann schnell verworfen. Bis dieses Ding bequem drapiert war, hatte ich schon ein schreiendes Neugeborenes auf dem Arm, das mich nervös machte. Ausserdem immer diese Still-Wurst mitschleppen, das war mir einfach zu anstrengend. Dazu kamen anfangs diese schrecklich empfindlichen Brustwarzen, die gut gepflegt werden mussten. Autsch. Eine Anlegetechnik zu finden, die für mich und für meinen Sohn bequem war, stellte eine richtige Herausforderung dar. Ich war drauf und dran abzustillen. Doch mir wurde geraten auf mein Herz zu hören. Und dieses wollte nicht. Nicht wenn von der optimalsten Nahrung für mein Baby so ausreichend vorhanden war und vor allem wollte ich dieser speziellen Verbundenheit zu meinem Baby kein Ende setzen. Es wurde mir gesagt, dass auch mit dem Fläschchen eine innige Beziehung beim Füttern entstehen kann. Kann für einige stimmen. Für mich ist es jedoch einfach nicht das Gleiche. Bei mir haben sich die vielen Stillberatungen, das „Kämpfen“ dafür, und das auf meine Intuition hören, ganz klar gelohnt. Denn irgendwann klappte es einwandfrei und alle vorherigen Probleme haben sich in Luft aufgelöst. Bis auf das Spucken und den Zwei-Stunden-Rhythmus natürlich. Gut man hätte auch immer mehr Milch geben können, jedoch wäre bei meinem Spuckkind einfach das Doppelte rausgekommen. Also hielten wir uns an unseren Rhythmus und es funktionierte ganz gut. In der Nacht und zuhause stillte ich im liegen. Dabei wurde mein Schlaf am wenigsten beeinträchtigt und wir waren beide entspannt. Dies war meine absolute Lieblingsposition. Da konnte man am Tag auch einfach noch länger liegen bleiben und ganz ausgiebig kuscheln. Zudem stillte ich in der „Berg-auf-Position“. Dabei floss meine Milch langsamer und der kleine Tiger war bereits aufrecht, sodass nicht gleich die ganze Milch hochkam. Eine Variante war auch, dass ich ihn zuerst mit dem stets verpönten Stillhütchen (wieso auch immer) anlegte, bis sich die Menge normalisierte und ich es dann entfernte, sodass er genug Milch bekam. Es klappte also wunderbar bis der Tag X kam und ich nicht mehr genug Milch hatte. Ich musste dann gezwungenermassen schleichend auf das Fläschchen umstellen. Der erste Tag war hormonell eine Katastrophe. Der kleine Mann weinte bei der neu schmeckenden Milch und mir fehlte das schnelle praktische kurz mal anlegen sowie diese spezielle Nähe zu meinem Kind. Nun musste er warten bis das Fläschchen zubereitet war und das ging natürlich nur noch halb so schnell. Auweia. Und dann noch dieses tägliche Auskochen, Pulver kaufen, alles einpacken, wenn man die Wohnung verlässt usw. Aber ich habe mich daran gewöhnt und mit dem fliessenden Brei-Übergang waren es gar nicht mehr allzu viele Fläschchen-Mahlzeiten. Jetzt gehört das Fläschchen zum Alltag und das ist auch gut so. Aber ich blicke trotz der anfänglichen Strapazen sehr gerne darauf zurück und würde es jederzeit wieder so machen. Und was mir in dieser Stillzeit so geholfen hat, habe ich hier aufgelistet. Wer weiss, vielleicht kommt mir das bei Baby Nr. 2 zu Nutzen, wenn die Stilldemenz erneut grüssen lässt.

Nr. 1: Rafael Brustwarzenpflege-Salbe fand ich am angenehmsten. Sie klebte nicht wie Purelan (Lanolin) und zog besser ein.
Nr. 2: Die Hydrogel-Pads von Medela brachte mir meine Hebamme mit und die waren so schön kühlend. Die Brustwarzen taten im Nu nicht mehr weh und heilten viel schneller.
Die Stillhütchen, ebenfalls von Medela, waren bei meinem starken Milchspendereflex und in Wachstumsschüben und der heutigen Stillen nach Bedarf-Regel ebenfalls ein gutes Helferlein.
Nr. 3: Ein Stilltop erleichterte mir das Auswärts-Stillen ungemein. Der Bauch blieb versteckt und schützte vor ungewollten Zuschauern. Gibt es zum Beispiel bei H&M.
Nr. 4: Das Wichtigste überhaupt: der Still-BH. Ich hatte diverse schon vor der Geburt bestellt und war danach wahnsinnig enttäuscht. Alle waren unbequem und sassen überhaupt nicht. Ich fand meinen Lieblings-BH von Anita im Babyfachmarkt. Bügellos, nahtlos, mit atmungsaktiver Mikrofaser, breiten Trägern und trotzdem einem Hauch Spitze. Mit einem in schwarz und in weiss, war ich bestens ausgerüstet.
Nr. 5: Ein bequemes Pyjama mit Knöpfen am Oberteil durfte für das nächtliche Stillen nicht fehlen. Gibt’s zum Beispiel bei H&M.
Nr. 6: Wollte ich mal abpumpen, was sehr selten vorkam, deshalb die Handpumpe, dienten mir die Produkte von Avent ungemein. Die Handpumpe war angenehm, klein und praktisch, die Aufbewahrungsbehälter kompatibel mit den Fläschchen und die Naturnah-Sauger der Fläschchen ermöglichten einen optimalen Wechsel zwischen Flasche und Brust. Ich benutze die Naturnah-Fläschchen immer noch und bin immer noch sehr zufrieden. Die Aufbewahrungsbehälter kommen nun als Brei- oder Snack-Aufbewahrung zum Einsatz.
Nr. 7: Die Pucktücher von Aden & Anais. Kamen super als Stilltuch zum Schutz vor ungewollten Blicken, als Pucktuch sowie als leichte Decke unterwegs zum Einsatz. Ausserdem sind sie so schön bedruckt.
Nr. 8: Der Sidroga-Stilltee fördert die Milchbildung an Tagen, wo man mehr Milch benötigt. Die Mischung aus Kümmel, Fenchel und Anis ist zudem angenehm für das kleine Baby-Bäuchlein.
Nr. 9: Stilleinlagen von Milette aus der Migros. Für mich als Migros-Kind ideal. Relativ günstig, gute Passform, mit Klebestreifen und für mich das Wichtigste: sie waren die einzigen, die auf meiner sensiblen Haut nicht juckten. Die Wolle-Seide-Stilleinlagen von Elanee habe ich ebenfalls sehr geschätzt. Sind jedoch einfach etwas umständlicher mit dem zusätzlichen Auswaschen.
Zudem hat mir die Medela-App zur anfänglichen Stillzeit, Brustwechsel etc. sowie die Mamamap, wo ich öffentliche Orte zum Stillen nachschlagen konnte, sehr geholfen.
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