Meine absolute Lieblingsjahreszeit hat sich dieses Jahr besonders früh bemerkbar gemacht und die sonnigen Tage halten weiter an. Herrlich. Die Hosen werden wieder kurz getragen und die nackten Kinderfüsse springen über Pflastersteine und Wiesen. So soll es sein. Hurra.
Doch welches Mami kennt es nicht. Die Kinder stürzen im Eifer des Gefechts, sei es beim Laufen, mit dem Velöli usw. und holen sich Schürfwunden oder Ähnliches auf dem rauen Untergrund. Aber auch unseren ersten Bienenstich mussten wir letztens verarzten. Autsch.
Dann heisst es oftmals: Pusten, trösten, Pflaster drauf! Doch aufgepasst, wusstet ihr, dass man mit Pusten bei offenen Wunden oder eben Abschürfungen alles nur noch schlimmer machen kann? Denn das kann die Verbreitung von Bakterien unter Umständen sogar fördern. Auch die Wunde besser an der Luft trocknen und heilen zu lassen ist ein veralteter Mythos. Bei offenen Wunden sollte am besten immer ein Pflaster angebracht werden, das vor äusseren Einflüssen schützt.
Mein Nothilfekurs ist schon sehr lange her, doch mit den einhergehenden Geburten meiner Kinder bekamen zumindest die Notfall-Apotheke, Hausapotheke sowie Erste Hilfe Massnahmen gleich wieder einen höheren Stellenwert in meinem Leben. Denn als Mama möchte man ja nur das Beste für seine Kinder und die kleinen Schätze sollen deshalb auch jederzeit gut versorgt werden.
Doch seien wir ehrlich, was wir ganz genau in jedem Ernstfall tun müssen ist uns auch nach dem Nothilfekurs nicht omnipräsent. Widmen wir uns deshalb doch heute einfach mal der einfacheren Wundversorgung. Eine Schnitt- oder Schürfwunde ist ja so etwa eines der häufigsten Malheurs und macht auch vor uns Eltern (z.B. in der Küche beim Gemüseschnippeln usw.) nicht Halt. Ich bin ja ein ziemlicher ,,Schutzli“ und habe deshalb immer ein Pflaster in der Küchenschublade griffbereit.
EINFACHE WUNDVERSORGUNG
- Um Infektionen vorzubeugen und zum eigenen Schutz: Hände mit Wasser und Seife waschen, mit einem Handdesinfektionsmittel reinigen oder Einweghandschuhe anziehen.
- Sollte die Wunde stark bluten, erstmals die Blutung stoppen. z.B. mit Druck einer sauberen Kompresse auf die verletzte Stelle. Die Wunde sorgfältig reinigen. Unter fliessendem kalten Wasser, mit einer sterilen Kochsalzlösung oder einem Wundspray. Sollten Fremdkörper in der Wunde stecken, nicht selber entfernen und den Profis überlassen. Anschliessend die Wunde und die umliegende Haut trocknen.
- Die Wunde vor Schmutz und Bakterien mit einem Pflaster oder sterilen Wundverband schützen. Das Pflaster täglich wechseln.
- Gegebenenfalls Wundheilsalbe auftragen, um die Heilung zu beschleunigen und eine Narbenbildung zu vermindern.
Nebst der medizinischen Wundversorgung sollte man sich auch unbedingt um die kleinen Patienten kümmern und ihnen Trost spenden. Auch dann, wenn es in unseren erwachsenen Augen nicht wirklich schlimm aussieht. Dies ist für mich persönlich ebenfalls ein wichtiges Thema und ich bin dazu auf einen ganz wunderbaren Artikel hier gestossen. Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn ist bereits vor einiger Zeit in meinen Ratgeberfundus eingezogen und gibt mir immer wieder ganz tolle Inputs, um die kleinen Menschlein besser verstehen und begleiten zu können.
Wie oft schleichen sich diese Floskeln „Ist doch nicht schlimm“, „Nichts passiert“ usw. in unsere damit eigentlich eher Möchtegern-Trostversuche. Einfach weil wir schon so erzogen wurden und sich das in uns verinnerlicht hat. Dabei weint kein Kind einfach ohne Grund. Und egal wie harmlos es in unseren Augen aussieht, für das Kind ist es in dem Moment einfach schlimm. Dabei helfen Verständnis und eine beruhigende Art viel mehr.
Auch Trostrituale können helfen. Hier ein paar Beispiele:
- Tränchen abwischen und in den Arm nehmen
- Dazu dem Kind etwas vorsingen: (Heile heile Säge, drei Tag Räge, drei Tag Sunneschy, s wird bald wieder besser sy / Heile heile Säge, drei Tag Räge, drei Tag Schnee, s tuet am Chindli nüme weh)
- Es vom Schmerz ablenken (nicht mit Trostsüssigkeiten), z.B. mit einer erfundenen Geschichte, einem Buch vorlesen, einem Spiel usw.
- Einem hübschen Pflaster
Meine Kinder haben mich nicht nur zur Wickelrucksackträgerin mit sämtlichem Klimbim von Nuggi über Ersatzklamotten usw. gemacht, sondern auch eine Notfall-Apotheke ist stets auf meinen Kamel-Karawanen-Streifzügen mit dabei.
In meiner Notfall-Apotheke befindet sich unter anderem folgendes:
- Ein Schweizer Sackmesser, mit Pinzette und Schere
- Händedesinfektionsmittel
- Wundheilsalbe
- Wundspray
- Pflaster in diversen Grössen, Materialien und Sujets
- Steri-Strips
- Wundkompressen
- steriles Hydrogelpflaster bei Verbrennungen
- selbstklebender steriler Wundverband
- Verbandpäckchen
- Arnica-Gel
- Arnica Globuli
- Combudoron (zur Kühlung und Nachbehandlung von kleinflächigen Verbrennungen, Sonnenbrand und Insektenstichen)
- Euphrasia-Augentropfen
- Kochsalzlösung-Ampullen
- Elektrolyt-Pulver
- alkoholfreie Bachblüten-Tropfen
- Fieberzäpfchen
- Fiebermesser mit beweglicher Spitze
- Feniallerg-Tropfen
- Zeckenzange
- Sicherheitsnadel
- Verbandsschere
- Alkoholtupfer
- Ein Paar Einweg-Handschuhe
- Erste Hilfe Broschüre
Wichtig: Immer wieder auf Ablaufdatum kontrollieren und Produkte gegebenenfalls ersetzen.
Zum Glück blieb vieles davon bis jetzt unbenutzt, doch es gibt mir gleich ein besseres Gefühl, wenn ich mit den Kindern damit unterwegs bin.
Ich wünsche euch möglichst unfallfreie Tage und einen bombastischen Start in den Sommer!
Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Hansaplast. Der Bericht beruht aber auf meiner eigenen persönlichen Meinung.
Bilder © Fräulein Tiger